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Gedenkstättenfahrt der Einführungsphase Krakau und Auschwitz: Erinnern, Mahnen und die Geschichte lebendig halten

Vom 10. bis 14. Februar begab sich die Einführungsphase mit einigen Lehrkräften auf eine eindrucksvolle Gedenkstättenfahrt nach Krakau und Auschwitz. Schüler: innen und Lehrer: innen nahmen an einer bewegenden Fahrt teil, um die Geschichte des Holocaust zu erfahren und das Erinnern an die Opfer lebendig zu halten. Diese Fahrt diente nicht nur der historischen Bildung, sondern auch dem Engagement für Toleranz und Menschenrechte.


Nach einer 13-stündigen Fahrt erreichten wir Krakow, wo wir nach einer kurzen Pause für ein gemeinsames Abendessen zum Plac Nowy spazierten und auf Marktplatz dem stündlichen Trompetenspiel im Mondschein lauschten.
Der Dienstag stand zur freien Erkundung von Krakow zur Verfügung. Zusammen besichtigten wir das alte Königshaus, bis wir schließlich alleine durch die Altstadt gingen. Von alten Kirchen, unzähligen kleinen Läden bis zu dem modernen Einkaufszentrum konnte sich jeder hieran erfreuen. So war der nächste Treffpunkt erst nachmittags an der Remu Synagoge, bei dieser wir an einer dreistündige Stadtführung durch das Judenviertel Kazimierz teilnahmen. Während der Besichtigung erfuhren wir viele Schlüsselpunkte für die spätere Besichtigung von Auschwitz.
Am folgenden Tag machten wir, aufgeteilt in vier Gruppen, einen Rundgang durch das damalige jüdische Ghetto mit dem Ziel, Schindlers Fabrik zu besuchen. Die informative Museumsführung bereitete uns gut auf den Film „Schindlers Liste“ vor, welchen wir am Abend in einem lokalen Kino sahen.

Der letzte richtige Tag unserer Fahrt startete früh. Nach einer kurzen Nacht fuhren wir frühmorgens nach Oswiecim. Im Anschluss an den Check-In in unserer Unterkunft sowie einer kurzen Busfahrt begann unsere Führung im Stammlager Eins. Von unserem englischsprachigen Guide begleitet, besichtigten wir die alten Häuser, gingen durch die einstige Gaskammer und legten Blumen im Gedenken an die Opfer des Holocaustes ab. Besonders in dem jüdischen Haus war es nur schwer, keine Tränen zu verdrücken. Auch der Anblick einer Gaskammer und der vielen Bilder und Erzählungen der damaligen Zustände, machte vielen von uns zu schaffen. Ein Raum, eingenommen durch tausende von Seiten, beschrieben mit den Namen aller bekannten Opfern aus Auschwitz, machte das Ausmaß des brutalen Völkermordes durch die Nationalsozialisten erst richtig deutlich.
Im Laufe der kurzen Pause wurde sich bedrückt über die Eindrücke ausgetauscht, die schwer auf der Seele lagen. Danach ging es in das Stammlager Zwei, auch bekannt als Auschwitz-Birkenau. Die Leichtigkeit, mit der über Menschenleben entschieden wurde, sowie die bekannte Rampe und der riesige Torbogen Birkenaus, sorgten für Überwältigung. Geschichten unseres Guides über das damalige Geschehen illustrierten die nun leeren Baracken auf eine bedrückende Art. Es ist kaum vorzustellen, dass dieser Ort noch trostloser wirkte als das erste Stammlager. 
In der anschließenden Reflexion haben wir erst unsere Eindrücke gesammelt. Es wurde direkt deutlich, dass uns diese Fahrt emotional herausgefordert hat. Sei es der Anblick des riesigen Torbogens, den man schon so oft in unzähligen Dokumentationen gesehen hat oder der Anblick der zerstörten Gaskammern und Krematorien, jeder konnte mindestens ein erschreckendes Erlebnis nennen. Ebenfalls  konnten wir in einer offenen Gesprächsrunde Fragen stellen und über das Geschehene diskutieren, was uns auch half, das Gesehene zu verarbeiten.


Die Gedenkstättenfahrt war für alle eine prägende Erfahrung, die uns die damaligen Umstände und Grausamkeiten angemessen darstellte. Von Schindlers Fabrik bis zu den Lagern hinterließ alles bei uns einen bleibenden Eindruck, und verdeutlichte, wie wichtig es ist, sich für Toleranz und Menschenrechte zu engagieren.

 Marie Wember, Julian Avenhaus, Matteo Jeckel