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Nachruf auf die Arktis

Noch können wir die Welt retten

Noch können wir die Welt retten

 „Das Ding ist, dass die Menschen denken,
 wir hätten eine Wahl.
Dabei ist es so klar, so unabänderlich:
Das alles ist nicht verhandelbar.
Jeder Segler weiß, dass man mit dem Wind
nicht feilschen kann.
Der Wind bestimmt.
Natur verhandelt nicht.
Natur ist."
~Birgit Lutz~

Am Mittwoch, dem 28. August, strömte die Schülerschaft der Oberstufe und der neunten Klasse des PGUs in die Aula des PWGs, um dort Birgit Lutz zu lauschen.
Birgit Lutz war ursprünglich Journalistin, bis sie über ihren Beruf den Weg in die Arktis gefunden hatte. Mittlerweile war sie bereits 15-mal am Nordpol, hat Grönland zu Fuß durchquert, hat Bildungsreisen in der russischen Arktis gemacht und ist größtenteils in Spitzbergen unterwegs. Genau dort hat ein Anruf von ihr beim Alfred-Wegener-Institut ein ganzes Projekt zur Müllentfernung ins Leben gerufen. Mit eindrucksvollen Bildern lässt sie ihr Publikum in eine Welt eintauchen, die so fremd und weit entfernt scheint, dass sie gar nicht greifbar ist, und zwingt ihre Zuhörer dann zurück in die Realität, indem sie diese Bilder mit ihren persönlichen Erlebnissen verknüpft.
Sie berichtet von arktischen Wüsten in denen nie Lawinengefahr geherrscht hatte, wo heutzutage aber Lawinen Häuser einreißen und Leben fordern. Sie berichtet von Fjorden, die früher zugefroren waren, in denen nun Wasser und Winterstürme ganze Küsten wegspülen und sie berichtet von dem extremen Gletscherrückgang. Riesige Eisbrocken so groß wie Häuser, die mal ein Gletscher gewesen sind; deren Schmelzen sich nicht wie einzelnes Tröpfeln anhört, sondern wie ein Regenschauer: Ein Gebilde der Ewigkeit in nur wenigen Jahren zerstört... durch den Klimawandel. Ein Problem, welches die Generationen vor uns geschaffen haben und nun in unsere Hände legen. Generationen, in denen es Menschen gibt, die den Klimawandel leugnen, nur um ihre unternehmerische Freiheit aufrecht zu erhalten. Generationen, die teilweise so viel Zweifel streuen, dass sich die Menschen am Ende nicht mehr sicher sein können, ob man in Punkto Klima wirklich so dringend handeln muss. Generationen, die mit diesen Vorstellungen tatsächlich weit gekommen sind und teilweise sogar vereinzelt in unserer Regierung sitzen. Generationen, die diese Last nun an uns weitergeben.
Wir können es schaffen, etwas zu bewegen. Uns wird zugehört und wir definieren unsere Freiheit neu: Sind wir frei, wenn wir alles konsumieren, was wir auch konsumieren können, oder sind wir frei, wenn wir uns unseres Verstandes bedienen und uns auch nur das nehmen, was wir wirklich brauchen? Denn die Kraft zu verändern und zu verbessern, liegt bei uns.

Die Kraft aufzuwachen aus einer Welt, die unreal scheint und zu realisieren, dass es unsere Welt ist, die wir retten müssen.

Sascha Katharina Soltau (Q2)