Eintritt in die Mittelstufe
Mit der Versetzung in die Klasse 7 lassen die Schülerinnen und Schüler die Erprobungsstufe hinter sich. Die Lehrkräfte, die sie in den ersten beiden Jahren am PGU unterrichteten, trauen ihnen zu, dass sie die Anforderungen des Gymnasiums meistern werden. Offiziell heißt das „der Schülerin bzw. dem Schüler wird die gymnasiale Eignung zugesprochen“, d.h. die Lehrkräfte haben unter Berücksichtigung des Leistungsstandes sowie der bisherigen und der erwarteten Entwicklung der Schülerin oder des Schülers festgestellt, dass das Kind grundsätzlich die Fähigkeit hat, die Schullaufbahn am Gymnasium erfolgreich zu durchlaufen.
Nicht immer laufen die Entwicklungen in der Mittelstufe rund. Daher gibt es Zeitpunkte im Verlauf des Schuljahres, an denen die Schülerinnen und Schüler und auch die Erziehungsberechtigten informiert werden.
Sollte sich im Verlauf der nächsten vier Jahrgangsstufen das Leistungsbild der Schülerin oder des Schülers verschlechtern und Minderleistungen aufweisen, so werden die Schülerinnen und Schüler schon im Verlauf des ersten Halbjahres zur Beratung durch ihre Lehrkräfte gebeten. Die Erziehungsberechtigten laden wir gezielt zum ersten Elternsprechtag ein.
Droht nach dem Leistungsstand zum Halbjahresende sogar eine Nichtversetzung, werden Kinder und Erziehungsberechtigte durch einen Vermerk auf dem Halbjahreszeugnis informiert.
Sollte die Gefährdung aber erst im Verlauf des zweiten Halbjahres auftreten, erhalten sie rechtzeitig - spätestens 10 Wochen vor dem Versetzungstermin - eine schriftliche Nachricht, die von vielen „Blauer Brief“ genannt wird, und sie können sich im Rahmen eines weiteren Elternsprechtages beraten lassen.
In der Beratung werden sie neben dem Leistungsstand auch über das Lern- und Arbeitsverhalten ihres Kindes sowie über besondere Fördermöglichkeiten unterrichtet. Diese Förderempfehlung wird in schriftlicher Form auch dem Halbjahres- bzw. dem Versetzungszeugnis beigefügt, wenn in einem Fach eine nicht ausreichende Leistung vorliegt.
Wir gehen grundsätzlich davon aus, dass die Zusammenarbeit von Schülerinnen und Schülern mit ihren Lehrkräften in der Schule sowie zwischen Schule und den Erziehungsberechtigten eine gute Grundlage für eine gute Förderung, konstruktive Beratung und zielführende Lösungsfindung ist. Es kann sich allerdings herausstellen, dass ein Schüler oder eine Schülerin den Anforderungen des Gymnasiums aus unterschiedlichsten Gründen doch nicht gewachsen ist und ein Schulformwechsel, z.B. an die Realschule oder Gesamtschule notwendig erscheint.
Ab Klasse 7 soll ein Schulformwechsel in der Regel nur noch auf Antrag der Eltern erfolgen. Dies ist auch nur noch bis zum Ende der Jahrgangsstufe 8 möglich – er erfolgt dann zum Schuljahresende in die Jahrgangsstufe 9 einer anderen Schulform. Der Antragsstellung geht eine intensive Beratung durch die Lehrkräfte und das Team der Mittelstufenkoordination voraus.
Was wird weitergeführt?
Wie in den beiden Jahren der Erprobungsstufe steht für alle Jahrgangsstufen eine jeweils einwöchige Klassenfahrt auf dem Programm:
In den Jahrgangsstufen 7 und 8 führt sie weiterhin in das schuleigene Schullandheim Föckinghausen, wo projektorientiert gearbeitet wird: In der Jahrgangsstufe 7 lautet das Thema „Freizeit aktiv gestalten“ und beinhaltet einen Tagesausflug nach Paderborn sowie viele von den Schülerinnen und Schülern selbst organisierte Freizeitaktivitäten. In der Jahrgangsstufe 8 ist es die „Kommunikative Woche“, in der wir uns einerseits mit Konsum und möglichem Suchtverhalten auseinandersetzen und andererseits aus unserer Komfortzone treten, indem wir gewohnte Gruppen auflösen und uns gegenseitig neu kennenlernen, indem wir auf vielfältige Art und Weise miteinander kommunizieren.
In der Jahrgangsstufe 9 findet als Fahrt mit sportlichem Schwerpunkt der Skikompaktkurs statt. Bislang fahren wir mit dem Reisebus ins familiengeführte Hotel Schwarzhorn in Jochgrimm in Südtirol, wo eine Woche lang Skikurse stattfinden, eine Wanderung auf den Gipfel des Weißhorns angeboten wird und die Dolomiten als UNESCO-Welterbe erlebt werden.
Auch die Methodenkompetenz wird in der Mittelstufe weiter geschult. Dazu vernetzen wir uns mit außerschulischen Partnern. In der Jahrgangsstufe 7 nehmen die Schülerinnen und Schüler an einem Recherche-Training im Zentrum für Information und Bildung (ZIB) teil, wo sie sowohl analoge als auch digitale Techniken kennenlernen und ausprobieren können.
In der Jahrgangsstufe 9 findet, ebenfalls im ZIB, ein Fake News - Workhop statt, in denen die Schülerinnen und Schüler dazu angeleitet werden, Informationen kritisch zu lesen, Quellen genau zu überprüfen und Strategien zu lernen, die ihnen helfen, Falschinformationen zu erkennen und mit ihnen umzugehen.
Die individuelle Förderung wird fortgeführt durch das Angebot, an Wettbewerben oder international anerkannten Sprachprüfungen teilzunehmen: In Französisch ist dies DELF, in Englisch handelt es sich um die Cambridge Certificates, in beiden Sprachen können die Prüfungen nach dem individuellen Leistungsvermögen abgestuft abgelegt werden. Ansprechpartner dafür sind Frau Humpert und Frau Dorschu.
Die Wettbewerbe und Sprachprüfungen werden in der Regel im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften begleitet und vorbereitet.
Die musikalische Förderung kann in verschiedenen Ensembles fortgeführt werden, die AGs im Nachmittagsbereich stehen den Schülerinnen und Schülern größtenteils weiterhin zur Verfügung, sind z.T. in verschiedene Niveau- und Altersstufen gegliedert.
Ergänzungsstunden dienen der Unterstützung im Lernprozess sowie der Förderung eines globalen Verständnisses im Bereich UNESCO. Im Jahrgang 8 steht für alle Schülerinnen und Schüler eine UNESCO-Stunde im Plan. Im Rahmen dieser Unterrichtsstunde beschäftigen sich die Schülerinnen und Schüler mit der Agenda 2030, die eine Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele zum Ziel hat und entwickeln eine Vorstellung davon, was „Global Citizenship“ bedeutet. Das Angebot SNAP (Schülernachhilfe am PGU) bleibt bestehen.
Was passiert Neues in der Mittelstufe?
Jahrgangsstufe 7
Im Jahrgang 7 beginnen die Schülerinnen und Schüler mit dem Lernen einer neu einsetzenden Fremdsprache: Französisch oder Latein. Zukünftig soll auch Spanisch angewählt werden können, wobei zu beachten ist, dass Kurse in allen drei Fremdsprachen eingerichtet werden sollen.
Jahrgangsstufe 8
Die Jahrgangsstufe 8 beginnt mit einem Modul zur Berufsorientierung im Rahmen der Landesinitiative „KAoA – Kein Abschluss ohne Anschluss“. Direkt zu Beginn des Schuljahres nehmen die Schülerinnen und Schüler an der Potentialanalyse teil, deren Ergebnisse in der Woche darauf in persönlichen Einzelgesprächen besprochen werden, an denen auch die Erziehungsberechtigten teilnehmen können. Es folgen drei Berufsorientierungstage, die über das Schuljahr verteilt liegen und an denen eintägige Betriebspraktika durchgeführt werden. Die Module der Berufsorientierung werden den Erziehungsberechtigten am Schulpflegschaftsabend vorgestellt, die Schülerinnen und Schüler beschäftigen sich damit im Rahmen ihrer Politikstunden, die im ersten Halbjahr KAoA gewidmet sind.
Im zweiten Halbjahr können die Schülerinnen und Schüler nach der Wahl zur zweiten Fremdsprache erneut ihre Schullaufbahn individualisieren: Im Rahmen des Wahlpflichtunterrichts II können sie ein weiteres Fach aus dem Angebot der Schule wählen. Bis auf den Sprachenkurs, der die erneute Möglichkeit bietet, Spanisch als Fremdsprache zu wählen, orientieren sich alle WPII-Kurse an den Leitlinien der UNESCO. Diese Fächer werden in einer Informationsveranstaltung und in schriftlicher Form in einer Broschüre vorgestellt. Die z.Zt. zur Wahl stehenden Kurse finden Sie hier. Welche Fächer aus dem Angebot schließlich unterrichtet werden, hängt vom Wahlverhalten der Schüler und Schülerinnen ab.
Zu Beginn des zweiten Halbjahres unterziehen sich alle Schülerinnen und Schüler zentral gestellten Prüfungen: Die Lernstandserhebungen (VERA 8) betreffen die erste Fremdsprache, Deutsch und Mathematik. Sie sind nicht versetzungsrelevant, sondern haben diagnostischen Charakter und dienen der schulinternen Evaluation der Lehrpläne sowie der Wirksamkeit von Unterricht.
Jahrgangsstufe 9
Der Unterricht im Wahlpflichtfach II beginnt: Jedes Fach ist 3-stündig, bis auf Spanisch (4-stündig), es werden zwei schriftliche Arbeiten pro Halbjahr geschrieben und die Leistungen sind voll versetzungswirksam. Eine schriftliche Arbeit kann durch eine Projektarbeit ersetzt werden.
Die Module zur Berufsorientierung im Rahmen von KAoA werden weitergeführt. Die Klassen fahren in Berufsinformationszentrum (BIZ) nach Hamm, wo sie über die vielen Möglichkeiten der Berufswahl informiert werden, sich selbst auf Berufswahlplattformen umschauen können und die Möglichkeit haben, sich beraten zu lassen.
Jahrgangsstufe 10
Am Ende des 1. Halbjahres, direkt im Anschluss an die Weihnachtsferien, findet das zweiwöchige Betriebspraktikum statt. Die Schülerinnen und Schüler suchen sich im Vorfeld einen Betrieb, in dem sie das Praktikum absolvieren und schreiben im Anschluss einen Praktikumsbericht.
Am Ende des 2. Halbjahres finden die zentralen Prüfungen, ZP 10, in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik statt, mit denen die Schülerinnen und Schüler einen Schulabschluss erwerben. Die Schülerinnen und Schüler werden zu Beginn des Schuljahres über die wichtigsten Merkmale der ZP 10 informiert. Zu Beginn des 2. Halbjahres erfolgt eine weitere Info-Veranstaltung für Schülerinnen und Schüler und ihre Erziehungsberechtigten.
Am Ende dieses Schuljahres wird mit der Versetzung die Berechtigung zum Beitritt in die gymnasiale Oberstufe vergeben. Deshalb steht das zweite Halbjahr dieses Schuljahres im Zeichen der Information: In mehreren Veranstaltungen werden die Schülerinnen und Schüler und ihre Eltern über das Regelwerk der Oberstufe und die Chancen der erneuten Individualisierung der Schullaufbahn informiert. Nähere Informationen finden Sie hier.
Wer begleitet und berät die Schülerinnen und Schüler in der Mittelstufe?
Das sind in gewohnter Weise natürlich zuerst die Klassenleitungsteams und die unterrichtenden Lehrkräfte der Klasse.
Daneben ist aber auch das Team der Mittelstufenkoordination, Herr Jendral und Frau Schulze Havixbeck, damit befasst, die Schullaufbahn zu begleiten und bei Lernschwierigkeiten und anderen besonderen Bedürfnissen fachunabhängig und individuell zu beraten. Dazu findet neben Jahrgangsstufenkonferenzen am Ende eines jeden Quartals eine Erhebung des Leistungsstandes statt, auf deren Grundlage Schülerinnen und Schüler zu Gesprächen eingeladen werden.
Bei besonderen persönlichen Problemlagen kann das Beratungslehrerteam von Frau Wehr und Herrn Morawe kontaktiert werden.