Latein Abschlussfahrt nach Trier
13.06.25 – 14.06.25
Am Freitag (13.06.25) nahm der EF-Lateinkurs von Herrn Gieschen – begleitet durch Frau Jäckel - von Unna Hauptbahnhof um kurz vor 9 Uhr den Zug in Richtung Dortmund. Das Ziel lautete „Colonia Augusta Treverorum“ (heute Trier, die älteste Stadt Deutschlands und ehemalige Kaiserresidenz des Römischen Reiches). Die Reise wurde uns von selbst gebackenen Muffins versüßt, die das Geburtstagskind des Tages netterweise bereitgestellt hatte. Nach dreimaligem Umsteigen hieß es um 14:30 Uhr: „Hallo Trier!“
Doch noch lag ein 40-minütiger Weg zur Jugendherberge vor uns. Trotz der schweren Rucksäcke und der brennenden Mittagssonne, die uns Temperaturen über 30° C bescherte, konnten wir schon etwas die Landschaft an der Mosel genießen.
Um 16 Uhr ging es auf in die historische Stadt. Schon an der Architektur der Häuser merkt man die Geschichte, die dieser Stadt zu Grunde liegt. Nah an dem Hauptmarktplatz mitten in der Altstadt erblickten wir den Dom. Wir gingen rechts an dem imposanten Bauwerk (z.T. aus dem 4. Jahrhundert n. Chr. stammend) vorbei, bis wir schließlich die Konstantin-Basilika erreichten, dem Thronpalast des römischen Kaiser Konstantin I. (313–337 n. Chr.). Doch es ging noch weiter. Wir durchschritten den grünen Palastgarten, der von der einen Seite von dem kurfürstlichen Palais und von der anderen Seite von einem Springbrunnen eingerahmt wird. Dahinter liegen die Kaiserthermen oder das, was davon noch übrig ist.
Zurecht sind die Thermen seit 1986 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes in Trier. Eine Vielzahl an Informationsschildern erläuterten die frühere Funktion und Lage der verschiedenen Bereiche, z.B. die des Caldariums, des Frigidariums oder des Gymnasiums, das man selber auch noch gut erkennen und ablaufen konnte. Die Bauweise der Römer beeindruckte dabei immer wieder. Besonders interessant war es zu erfahren, wie die bögenförmigen Decken mit der Hilfe von Holzkonstruktionen damals errichtet worden waren. Außerdem stellten die unterirdisch gelegenen Gänge und Räume eine ersehnte Abkühlung dar.
Auch die vielen Trinkbrunnen in der Stadt kamen uns sehr gelegen und nach einer kurzen Abkühlung machten wir uns wieder auf dem Weg Richtung Innenstadt. Wir stoppten noch kurz an der um 320 n. Chr. erbauten „Aula Palatina“, heute die Konstantin-Basilika, und warfen einen Blick in ihr Inneres.
Dann hieß es „Freizeit“. Diese nutzen wir alle, um etwas zu essen, da uns die Bewegung in der Hitze hungrig gemacht hatte. Von Salat über Burger bis Sushi war alles dabei.
Pünktlich um 20 Uhr wurden wir von unserem Guide vor der Porta Nigra, ein ehemaliges Stadttor der Stadt Trier und heutzutage wohl DAS Wahrzeichen der Stadt, begrüßt. Die Erlebnisführung begann. Und eins kann gesagt werden, es war wirklich ein wahres Erlebnis! Die Handys waren tabu, aber zurecht. Denn das Schauspiel, das uns von einem lebensecht gekleideten Centurio dargeboten wurde, ist definitiv einen Besuch wert! Das damalige Treiben vor und in der Porta Nigra wurde uns auf fesselnde Weise nähergebracht. Nur ein Bespiel ist der heutige Name des Tores. Damals mit weißem Sandstein verkleidet, strahlte das Tor in der Sonne. Doch bald trug die Witterung dazu bei, dass das Tor seinen heutigen Namen „Porta Nigra“, also „Schwarzes Tor“ erhielt. Zu der Zeit unseres Centurios eine geächtete Bezeichnung für das Wahrzeichen der Stadt.
Den Abend ließen wir bei angenehm warmen Temperaturen individuell in der Altstadt oder auch am Ufer der Mosel ausklingen. Um 23 Uhr erreichten wir wieder die Jugendherberge.
Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem guten Frühstück mit unseren gepackten Rucksäcken auf den Weg zum Amphitheater am Rande der Stadt. Zum Glück war es noch nicht so heiß, dass wir den 75-minütigen Fußweg noch gut meisterten. Doch das war es definitiv wert. Vor allem von oben hatte man eine beeindruckende Sicht über den Kampfplatz, auf dem vor mehreren hundert Jahren Gladiatoren gegeneinander kämpften, Sklaven und wilde Tiere aufeinander losgelassen worden waren. Auch das Tunnelsystem unterhalb der Arena konnte man durchlaufen, was wir uns natürlich nicht zweimal sagen ließen.
Bevor unser Zug in Richtung Heimat abfuhr, stand uns noch eine knappe Stunde Freizeit zur Verfügung, in der wir uns mit kleinen Souvenirs und Verpflegung eindeckten.
Um ca. 12:30 Uhr saßen wir wieder im klimatisierten Zug und kamen schließlich um 10 nach 5 Uhr gemeinsam in Unna an.
Auch wenn die beiden Tage wie im Flug vorbei gingen, war es eine tolle Fahrt, von der wir alle sehr viele neue und unvergessliche Eindrücke mitnehmen dürfen, und der perfekte Abschluss zu dem leider bald endenden Lateinunterricht in der Schule.
Hannah Balmaceda